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Cyberangriffe und ihre Auswirkungen:

Was man wissen sollte

10.08.2023

Was ist ein Cyberangriff?

Cyberangriffe bezeichnen jeden vorsätzlichen Versuch, digitale Systeme, Netzwerke oder Daten zu infiltrieren, zu beschädigen oder zu kompromittieren. In der heutigen Zeit, in der digitale Datenströme sowohl geschäftskritisch als auch privat unverzichtbar sind, stellen Cyberangriffe eine signifikante Bedrohung dar. Obwohl das Motiv hinter einem Angriff variieren kann - von monetären Gewinnen bis hin zu politischer Sabotage - ist das Endziel meist dasselbe: den normalen Betrieb zu stören und/oder wertvolle Informationen zu extrahieren. Cyberangriffe können in zahlreichen Formen auftreten und sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen erhebliche Schäden zufügen.

Arten von Cyberangriffen

Malware

Malware, ein Kurzwort für Schadsoftware, ist ein Sammelbegriff für jede Art von Software, die darauf ausgelegt ist, Daten zu beschädigen, zu zerstören oder auf unerwünschte Weise darauf zuzugreifen. Zu den bekanntesten Malware-Typen gehören Viren, Würmer und Trojaner. Malware kann durch das Anklicken infizierter Links, das Herunterladen von Software aus nicht vertrauenswürdigen Quellen oder das Öffnen schädlicher E-Mail-Anhänge in Systeme eindringen.

Ransomware

Ransomware ist eine Unterart der Malware und hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Sie verschlüsselt Daten auf dem infizierten System. Für die Entschlüsselung wird Lösegeld gefordert. Dieses Lösegeld wird in der Regel in Kryptowährung gefordert, um die Identität des Angreifers zu verschleiern. Die bekanntesten Beispiele für Cyberangriffe durch Ransomware sind WannaCry und Petya, die weltweit Tausende von Systemen infiziert haben.

Phishing

Phishing ist eine betrügerische Methode, mit der Angreifer Personen dazu verleiten, vertrauliche Informationen wie Kennwörter oder Kreditkartennummern preiszugeben. Dies geschieht i.d.R. entweder durch das Versenden von gefälschten E-Mails, die vorgeben, von legitimen Organisationen oder Personen zu stammen, oder durch das Erstellen von betrügerischen Websites. Ein typisches Beispiel für solche Cyberangriffe ist eine gefälschte Bank-E-Mail, die den Empfänger auffordert, seine Anmeldedaten einzugeben, wodurch der Angreifer direkten Zugriff auf die entsprechenden Dienste und Daten hat.

Denial-of-Service-Angriffe

Cyberangriffe durch Denial-of-Service (DoS) und die noch gefährlicheren Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe zielen darauf ab, Dienste unzugänglich zu machen, indem sie die Server oder Netzwerke mit einer überwältigenden Menge an Traffic überfluten. Bei DDoS-Angriffen wird der Verkehr von vielen verschiedenen Quellen (oftmals infizierten Computern, die als "Bots" bezeichnet werden) geleitet, was die Abwehr erschwert. Das Ergebnis ist eine Überlastung des Systems, wodurch legitime Nutzer keinen Zugang mehr haben.

Welche Auswirkungen haben Cyberangriffe?

Die wachsende Abhängigkeit von digitalen Technologien in unserer Gesellschaft hat das Potenzial für erhebliche Auswirkungen durch Cyberangriffe geschaffen. Diese können sich in vielfältigen Formen manifestieren. Im Folgenden gehen wir auf einige der gravierendsten Folgen von Cyberangriffen ein. Der Fokus liegt hier auf Bedrohungen größerer Organisationen durch Cyberkriminalität.

Cyberangriffe führen zu Datenverlust und -diebstahl

Einer der deutlichsten und unmittelbarsten Auswirkungen durch Cyberangriffe ist der Verlust oder Diebstahl von Daten. Persönliche Daten, finanzielle Informationen oder Geschäftsgeheimnisse können in den Händen von Cyberkriminellen verheerende Auswirkungen haben. Solche Daten können verkauft werden, für Erpressungszwecke verwendet oder zur Durchführung weiterer Angriffe genutzt werden. Es können zudem erhebliche Kosten für die Wiederherstellung oder den Neuerwerb von Daten entstehen.

Cyberangriffe schädigen den Ruf

Neben dem unmittelbaren Schaden durch den Verlust von Daten können Cyberangriffe auch langfristige Auswirkungen auf den Ruf eines Unternehmens oder einer Organisation haben und zu Vertrauensverlust bei Kunden führen.

Cyberangriffe bedeuten finanzielle Verluste

Die finanziellen Auswirkungen eines Cyberangriffs können verheerend sein. Abgesehen von den direkten Kosten für die Wiederherstellung betroffener Systeme und Daten können auch Umsatzeinbußen aufgrund von Betriebsunterbrechungen, z.B. Stillstand der Produktion, die Folge von Cyberangriffen sein. Zusätzlich können juristische Folgekosten oder Schadenersatzforderungen von betroffenen Kunden oder Partnern auf die Opfer von Cyberangriffen zukommen.

Cyberangriffe  beeinträchtigen die Infrastruktur

Cyberangriffe, die gegen kritische Infrastrukturen, z.B. Stromnetze, Wasserversorgung oder Verkehrssysteme gerichtet sind, können weitreichende Auswirkungen haben, die im Extremfall das Leben von Millionen von Menschen beeinträchtigen können.

Verletzung von Datenschutzgesetzen

In vielen Ländern gibt es strenge Datenschutzgesetze (z.B. EU-DSGVO), die Organisationen zur sicheren Aufbewahrung von persönlichen Daten verpflichten. Ein Cyberangriff, der zu einem Datenleck führt, kann für die betroffenen Organisationen zusätzlich zum eigentlichen Schaden auch hohe Geldstrafen und rechtlichen Sanktionen nach sich ziehen.

Abschließend ist zu betonen, dass häufig mehrere der genannten Folgen gleichzeitig auftreten und so erheblicher Schaden entsteht. Daher ist Prävention und Vorbereitung auf Cyberangriffe nicht nur wünschenswert, sondern absolut notwendig.

Cyberangriffe: Wie können sich Unternehmen schützen?

Der Schutz vor Cyberangriffen ist zu einer zentralen Herausforderung für Organisationen und Privatpersonen geworden. Angesichts der Vielzahl und Komplexität von Bedrohungen ist es unerlässlich, ein mehrschichtiges Sicherheitskonzept zu implementieren. Im Folgenden werden verschiedene bewährte Ansätze und Methoden zur Minimierung des Risikos von Cyberangriffen vorgestellt.

Verwendung starker Authentisierung

Ein starkes Kennwort ist die erste Verteidigungslinie gegen unautorisierten Zugriff. Es sollten unbedingt unterschiedliche Passwörter für verschiedene Dienste verwendet werden. Eine höhere Sicherheitsstufe bietet die mittlerweile in vielen Bereichen übliche Zwei-Faktor-Authentisierung, bei der zusätzlich zu einem Kennwort ein weiterer Faktor hinzukommt, z.B. die Bestätigung auf einem weiteren Gerät (z.B. Smartphone).

Regelmäßiges Software-Update

Software-Updates implementieren nicht nur neue Funktionen, sondern schließen insbesondere auch bekannte Sicherheitslücken. Das regelmäßige Aktualisieren von Betriebssystemen und jeglicher Software ist daher von entscheidender Bedeutung. Viele Cyberangriffe zielen auf bekannte Schwachstellen ab, die in aktuellen Softwareversionen schon beseitigt sind. Ein aktualisiertes System reduziert die Angriffsfläche und bietet einen besseren Schutz.

Schulung von Mitarbeitern

Menschen sind oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette. Ein unachtsamer Klick auf einen schädlichen Link oder der Download einer infizierten Datei kann zu schwerwiegenden Sicherheitsverletzungen führen. Daher ist die Sensibilisierung von Mitarbeitern für Sicherheitsrisiken in der digitalen Welt unerlässlich. Schulungen sollten regelmäßig durchgeführt und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass das Personal über die neuesten Bedrohungen und Best Practices informiert ist.

Verwendung von Sicherheitssoftware

Ein zuverlässiges Sicherheitspaket, das sowohl Antivirus- als auch Firewall-Komponenten enthält, ist ein Muss für jedes IT-System. Moderne Sicherheitssoftware kann verdächtige Aktivitäten in Echtzeit erkennen, Bedrohungen blockieren und den Benutzer warnen. Zudem werden regelmäßige Systemscans durchgeführt, um nach Malware zu suchen und diese zu entfernen. Es ist wichtig, auch diese Software regelmäßig zu aktualisieren, um den Schutz gegen die neuesten Bedrohungen zu gewährleisten.

Zugänge zu IT-Systemen und Netzwerken müssen abgesichert sein und dürfen nur autorisierten Personen offenstehen. Dabei ist es wichtig, dass jeder Nutzer nur genau die Rechte/Zugänge erhält, die er für die Ausübung seiner Tätigkeit benötigt. Dadurch kann der entstehende Schaden bei der Kompromittierung eines Accounts begrenzt werden.

Alles auf einen Blick

 

Maßnahmen zum Schutz vor Cyberangriffen

Erklärung

Verwendung von starker Authentisierung

Die Verwendung starker Authentisierung für jeden einzelnen Account kann dazu beitragen, dass ein Cyberangriff nicht auf alle Konten eines Benutzers zugreifen kann.

Regelmäßige Software-Updates

Regelmäßige Updates von Software und Anwendungen können dazu beitragen, Schwachstellen in Systemen und Anwendungen zu schließen, die von Angreifern ausgenutzt werden könnten.

Schulung von Mitarbeitern

Durch die Schulung von Mitarbeitern in Bezug auf die Erkennung von Phishing-E-Mails und anderen Bedrohungen kann die Wahrscheinlichkeit von erfolgreichen Cyberangriffen verringert werden.

Verwendung von Sicherheitssoftware

Die Verwendung von Sicherheitssoftware, wie Antivirus- und Firewall-Lösungen, kann dazu beitragen, den Schutz von Computersystemen und Netzwerken zu erhöhen.

Zwei-Faktor-Authentisierung

Die Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung kann dazu beitragen, den Schutz von Konten zu erhöhen, indem ein zusätzlicher Schutzmechanismus hinzugefügt wird.

Regelmäßige Datensicherung

Die regelmäßige Sicherung von Daten kann dazu beitragen, dass bei einem Cyberangriff keine wichtigen Daten verloren gehen.

Einschränkung von Systemzugriffen

Die Einschränkung von Systemzugriffen durch die Verwendung von Berechtigungen trägt dazu bei, dass nur autorisierte Personen auf bestimmte Daten zugreifen können. Hierbei ist nach dem Verfahren „Need-To-Know“ vorzugehen, so dass jeder nur die Zugriffsrechte hat, die er unbedingt benötigt, um seiner Tätigkeit nachzugehen.

Fazit

Die Cybersicherheit ist in der heutigen Welt kein Randthema mehr, sondern eine zentrale Voraussetzung sowohl für den langfristigen Erfolg von Unternehmen als auch für den Schutz der Gesellschaft vor Beeinträchtigung kritischer Infrastrukturen. Auch wenn es keine absolute Sicherheit gibt, können durch proaktive Maßnahmen, Investitionen in aktuelle Technologie und Schulungen die Risiken erheblich minimiert werden.

Organisationen müssen sich der ständig wechselnden Bedrohungslandschaft bewusst sein und bereit sein, ihre Sicherheitsstrategien entsprechend anzupassen. Dies erfordert sowohl finanzielle Investitionen als auch ein Umdenken auf Führungsebene, bei dem die Cybersicherheit als integraler Bestandteil der Strategie verstanden wird.

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